100 Tage (OhNo) Groko

Shownotes

Chaoastage in Berlin und nein ich rede nicht von der DFB Zentrale (Steht eh in Frankfurt am Main ;-) ). Die Schwesterparteien cDU und csu treiben mit ihrem Streit mal wieder alle vor sich her, wem es im Moment hilft? Natürlich der AfD. Wer ist im Moment unsichtbar? Natürlich die sPD. 100 Tage sind eine Zeit eine Bilanz zu ziehen und die fällt ziemlich dürftig aus für die vierte GroKo. Ob wir demnächst eine neue Kanzlerin haben oder ob das Getöse aus Bayern bald ein Ende nimmt - naja jedenfalls versuche ich das mit Philipp herauszufinden.

Intro: Joscha

Einmischen!-Superpac:

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Kommentare (13)

Jens Thölking

Zum Thema was man sagen darf und was nicht: Die AfD behauptet ja, beim Thema Flüchtlinge, dass sie endlich aussprechen, was niemand sagen darf, aber viele denken. Ich verweise euch mal auf den Standpunkt der CDU Ende des Jahres 2000. Wenn man sich die Reden aus dieser Zeit anhört, auch die Standpunkte von Angela Merkel, dann gibt es da nicht mehr so viele Unterschiede zur AfD. Ob sich die CDU und Angela Merkel nach 18 Jahren geändert hat, wag ich zu bezweifeln. Ich verweise mal auf die Sendung Monitor wo über die Grenzschutzoperation Sophia oder den Zuständen in den Lagern Libyens mehrfach berichtet worden ist. Die Sendungen von "Die Anstalt" zum Thema sind natürlich auch immer wieder unterhaltsam und informativ zu gleich. Worüber aber so gut wie gar nicht berichtet wird ist die Zusammenarbeit der Bundesregierung mit einigen afrikanischen Staaten. Insbesondere die Ausbildung der Polizei und Sicherheitskräfte um Flüchtlinge von ihrer Flucht in die EU abzuhalten. Das Mittelmeer ist eine Grenze, aber die Sahelzone ist eine weitere und noch asozialere Grenze. Dadurch kommen zwar weit aus weniger Flüchtlinge in die EU und nach Deutschland, aber damit ist das Problem der Flüchtlinge aus Afrika nicht gelöst.

Splitter.in.der.Haut

Phillip hat teilweise recht und teilweise hat er Sachen erwähnt, die nicht mehr aktuell sind. Er redet was von Merkel will offene Grenzen. Haben wir noch das Jahr 2015? Er ignoriert die aktuellen Ereignisse und den Sinnungswandel von Merkel. Und das lustige."Ich habe mit Freunden gesprochen" in anderen Ländern. Wenn ich z.B. ein White Pride Fan bin, dann habe ich auch NUR White Pride Freunde und keine Black Panthers. Er lebt in ein Blase.

Harald

Liebe Jenny, vielen Dank für Deinen 100-Tage Rückblick. Ich teile Deine Verzweiflung. Das Gespräch mit Philipp war sehr frustierend für mich. Ich hätte gern gehört was die Jungkonservativen so für Ideen haben wie man aus ihrer Sicht das Land aus seiner Erstarrung befreien kann, welche neuen Konzepte für die Zeit nach Merkel existieren. Wie man die CDU wieder rechts von der SPD verankern kann ohne der AfD hinterherzulaufen, welche Ideen die jungen kreativen Köpfe haben wie wir die großen Herausforderungen in Umwelt und Landwirschaft meistern wollen . Nach Meinung von Philipp von dem ich leider nicht weiss wer er ist und welche Rolle der in der CDU spielt, alles Themen die nicht so wichtig sind wie die "Flüchtlingskrise" Statt dessen nur die akltbekannten "Merkel muss weg" Sprüche die ich auch sonst in allen Talkshows höre. Schade auch dass es Philipp war, der Dich nach einer Stunde daran erinnern musste dass es noch andere Probleme in diesem Land gibt als die Flüchtlinge um dann doch wieder dort zu landen. Ich hatte am Ende das Gefühl eine Stunde eine schönen Sommer-Samstag verschwendet zu haben. Das ist schilmm, schade, schade auch für Deutschland.... ;-)

Stephie

Hi Jenny, zwei Punkte zu diesem Podcast. Zunächst zum Thema Krankenkassenbeiträge und Pflege: Da geht es, wenn ich Spahn richtig verstanden habe darum, dass die Krankenkassen ihre Reserven um eine bestimmten Prozentsatz verringern, und dann dafür den Zusatzbeitrag absenken können. Kann natürlich für einige eine Entlastung sein, vor allem für Geringverdiener bei Krankenkassen die hohe Zusatzbeiträge haben. Dass dies dann durch massiv höhere Pflegeversicherung aufgefressen werden wird - das wird so sein, trifft dann aber auch die Leute die nicht von einer Entlastung profitiert haben. Es ist aber nur die halbe Wahrheit: Bei der Pflegeversicherung geht es nur um die Bewohner von Pflegeheimen, bzw. durch ambulante bzw häusliche Pflege gepflegte. Für die Finanzierung der Pflege in den Krankenhäusern ist die Pflegeversicherung gar nicht zuständig, sondern die Krankenkassen - Dort kommt es dann zu Mehrkosten, wo es sinnvoll gewesen wäre, wenn man die Reserven nicht abgebaut hätte. Gerade auch im Bereich der Krankenpflege in den Krankenhäusern muss sehr viel mehr Geld aufgewendet werden, wenn man den haarsträubenden Pflegenotstand beenden will. Ohne Beitragserhöhungen wird das nicht funktionieren. Da kam bisher von Spahn nur ein Tröpfchen auf dem heißen Stein, zusätzlich zum Gekungel, dass man die Altenpflege künftig eher Ab- als Aufwerten möchte. Zum Interview mit Phillip: Ich muss sagen, dass war schon in den ersten paar Minuten schwer erträglich. Er sprach von einer "Belehrungsdemokratie" und dass man bestimmte Dinge ohne Konsequenzen nicht mehr sagen dürfte, und dass sich das inzwischen geändert hat. - Das ist eigentlich nur das etwas feiner ausgedrückte "Das wird man doch noch sagen dürfen" bzw. "Meinungsdiktatur", was von afd-nahen Kreisen immer wieder verwendet wird. Aus Merkels "Wir schaffen das" macht er ein "Schaffen wir nicht" und postuliert, dass alles nur Schlimmer geworden ist. Er erörtert nicht, dass es ein Behördenversagen gab, sondern postuliert in den Raum hinein, dass es massive Probleme gäbe und geht dann über zu "Mehrheitsgesellschaft" sei jetzt in der Minderheit - auch ein beliebtes Argument von Rechtsaußen. Dann weicht er in den Trumpismus aus beim postulieren, dass die Kriminalität angestiegen wäre. Auch hier wieder keine Belege, nur Wiederkäuen von typischen afd-Parolen. Serie von Einzelfällen - auch wieder bei rechtsaußen beliebt. Als nächstes kommt die steile Behauptung: Merkel hänge einer Ideologie der offenen Grenzen an. Auf Kritik gibt er an, dass Merkel alles verhindern würde. Das ist natürlich eine Behauptung, die man aus Pegida-Kreisen so kennt. Auch der Verweis auf die Asylzentren die man ausserhalb der EU errichten würde (Nach der EU-Kommission hochgradig illegal) Und wieder das Bullshit-Bingo, suggeriert dass es keine echten Flüchtlinge seien sondern "Sozialeinwanderer"ergänzt um das Argument, dass der eine hochqualifizierte den er mal kennengelernt habe ja willkommen sei, aber er sonst nur das Schreckgespenst "Flüchtlinge überall" vor Augen hat. Immer wieder wird das Thema Flüchtlinge als wichtigstes erwähnt. Auch hier wieder die klassische Ablenkung von den echten wichtigsten Zunkunftsaufgaben / Problemen. "Es könnten doch 10Millionen kommen" auch wieder das etwas gewählter ausgedrückte "Die kommen alle nach Deutschland", klassisches Dammbruchargument wie man es von Rechtspopulisten immer als Erwiderung bekommt, wenn es um Flüchtlingsaufnahme geht. "Kanzlerin umarmt Flüchtlinge" blabla Als nächstes die Behauptung, die Integration in den Arbeitsmarkt von Flüchtlingen würde gar nicht klappen - das sind aber 25% aller 2015 gekommenen, also Unsinn. https://www.tagesschau.de/inland/fluechtling-arbeitsmarkt-103.html Überhaupt wieder der Verweis auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit von Menschen, finde ich auch eher unschön. "Abgeschoben und am nächsten Tag wieder da" - auch wieder dieses typische Bildzeitungsargument. Der gebildete afdler nimmt sich dann noch ein Alibiausländer her und sagt, dass die entsetzt seien. Wieder sehr durchschaubar. Auf die Asylzentren ausserhalb der EU angesprochen, dass das wohl nicht durchführbar sei (lt. EU-Komission wohl illlegal) - kommt das nächste Bullshit-Bingo-Argument aus der Bildzeitung: "kriminelle Araberclans" Merkel & AKK ... Mitte-links., CDU in die Mitte gerückt.. .. zum Kopfschütteln. Und alles und jedes immer wieder auf Flüchtlinge gemünzt. Ich glaube das Gespräch ist dir etwas aus dem Ruder gelaufen. In weiten Teilen des Gesprächs hat er die Richtung bestimmt. Erinnert so ein bisschen wie das Gespräch von Gabriel mit Tilo. Nur dass du anscheinend mit einem etwas belesenerem Afdler geredet hast. Verbuchen wir das mal unter: "mal jemand komplett ausserhalb der Filterblase gehört" Lass dich durch die Kritik bitte nicht entmutigen, ok? liebe Grüße, stephie

Frida Kahlo

Ich sehe es als Vorteil an, dass Du Philipp nicht noch einmal explizit eingeführt hast. Soweit ich mich erinnere, ist er ja ein alter Parteikollege aus Deinen cDU-Zeiten und war schon mal im Podcast. Kann man gut ablesen, wie nah sich AfD und cDU wirklich sind. Vor allem in Bezug auf die Jüngeren. Wenn man sich anschaut, was da gerade in der Jungen Union rumspringt, wird man sich noch warm anziehen können. Die AfD ist nicht aus dem Nichts aufgetaucht. Interessant ist wirklich, dass es mittlerweile 2 oder mehr Parallelgesellschaften zu geben scheint. In der einen, wie von Philipp beschrieben, scheint sich der Diskurs praktisch nur noch um Migration und deren Auswirkungen zu drehen. Während in der anderen Gesellschaft (zu der auch ich mich zähle), das ganze eher als Randphänomen betrachtet wird und sich der politische Diskurs um ganz andere Inhalte dreht. Die Annahme jedenfalls, das eine der Gesellschaften verabsolutiert und für das ganze Land steht, könnte nicht falscher sein. Klingt dann auch wieder sehr nach AfD, die sich ihr "...Volk zurückholen..." will. Zu den Sprechverboten wurde ja schon Einiges gesagt. Von mir dazu nur soviel: Selbst der Sozialdarwinist und Eugeniker Thilo Sarrazin ist immernoch sPD-Mitglied. Was ich ganz spannend fände, wäre mal eine Folge zu Deinem politischen Werdegang Jenny. Die formalen Fakten stehen zwar hier, aber ich finde ja die (von mir angenommene) Metamorphose Deiner politischen Überzeugungen extrem interessant. Normalerweise geht man davon aus, dass das politische Koordinatensystem eines Menschen anfang 20 ziemlich fest steht. Bei Dir scheint das irgendwie nicht zu stimmen. Von der cDU über die AfD zu irgendwas zwischen Linke/Grünen/sPD.

Feix

Noch kurzer Nachtrag zur Kriminalitätstatistik da hier einige Philipp fälschlicherweise Afd-Rhetorik unterstellen: - Ja, die Kriminalität die überhaupt von der Statisik erfasst wird ist langfristig rückläufig. - Die meisten Vergleiche beziehen sich auf die Statistik aus dem Vorjahr. 2016 wird mit 2017 verglichen. Vergleichen wir jedoch die Zahlen von vor 2015 mit den aktuellsten Zahlen, sehen wir eine Steigerung von 10%. Extreme Steigerungen gibt es bei Gewaltverbrechen und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung - Die relativen Zahlen verschiedener Gruppen: "Deutscher", "Migrationshintergrund", "Flüchtling" zeigen einen deutlichen Unterschied in der Kriminalität. - Je ineffizienter der Staat fungiert und je geringer die Aussicht auf Strafverfolgung ist, desto weniger Straftaten werden als solche auf registriert. In vielen Bereichen wird bereits auf eine Anzeige bzw. Strafverfolgung verzichtet. Ladendiebstahl wird kaum noch angezeigt - der Aufwand lohnt sich nicht. Mehrere lokale Polizeien haben öffentlich geäußert, dass bei "niedrigschwelligen" Straftaten keine Anzeige mehr geschrieben wird - ergo: kein Eintrag in der Statistik. Fakten sind keine AfD-Rhetorik. Sie können lediglich von der AfD missbraucht werden.

Schupunkt

Ich muss mit den vorherigen Kommentatoren leider größtenteils anschließen, dein Interviewpartner vertritt teilweise wirklich sehr steile Thesen, auch wenn ich ihm in manchem wohl auch Recht geben könnte. Aber z.B. ganz sicher nicht in dem Punkt das das Flüchtlingsthema das wichtigste Thema unserer Zeit wäre. DAS IST ES NICHT! Ich persönlich kenne nicht eine Person die tatsächlich in direkter Weise durch dieses Thema negativ berührt wird. Ich kenne aber sehr viele die durch schlechte Straßen, marode Schulen, schlechtes Internet, schlechte Löhne, zu niedrige Rente... tatsächlich täglich Probleme haben. In so fern, fallen mir jede Menge Themen ein die eigentlich sehr viel wichtiger wären, die aber leider oft kaum eine Lobby haben. Recht hat Phillip aber wohl als er meinte das die Zahlen der Flüchtlinge in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten deutlich steigen werden, die Umwelt- und Wirtschaftspolitik der westlichen Welt sorgt ja leider bis heute dafür das es allen anderen eher immer schlechter geht. Unter den langfristigen Folgen der Klimaveränderung werden die Länder der 3. Welt viel mehr leiden als z.B. Deutschland, obwohl sie am wenigsten dafür können. Also hat er Recht, wir brauchen sehr dringend Lösungen für dieses Problem, denn wir brauchen uns nicht einbilden das wir, wenn es wirklich soweit kommt, die Flüchtenden an unseren Grenzen aufhalten könnten, dafür wären es viel zu viele. Also müssen wir dafür sogen das die Menschen in Afrika gar nicht erst in der Situation sind flüchten zu müssen, wenn es dafür nicht schon zu spät ist... Dafür müssten wir aber wohl aufhören anderen Ländern unsere Wertvorstellungen aufdrängen zu wollen, wir werden akzeptieren müssen das andere Länder oft ganz anders funktionieren wie wir und man dort nicht einfach z.B. ne Demokratie nach deutschem Vorbild installieren kann, auch wenn wir uns damit immer etwas schwer tun.

Felix

Ein sehr gutes Gespräch. Ich kann Philipp praktisch zu 100% zustimmen auch wenn seine Aussagen sehr bittere Pillen sind. Sehr viele Menschen werden diese schwer erträglichen Tatsachen instinktiv ablehnen. Wenn man jedoch Diskussionen auf Grundlage falscher Prämissen führt, kommt man nie zu einem produktiven Ergebnis. Zu Kultur/ Religion: Wir müssen uns bewusst machen, dass fast ausschließlich Menschen zu uns kommen deren Prägung bereits abgeschlossen ist. Sie kommen mit Wertvorstellungen, religiösen Übersetzungen und Frauenbildern zu uns die mit unserer Gesellschaft inkompatibel sind. Das wird sich kaum verändern lassen. Eine Integration ist nahezu unmöglich. Zur Demographie: Ich höre immer wieder " Diese Flüchtlinge müssen wir noch aufnehmen und jene Flüchtlinge....Das ist jetzt ein Ausnahmefall: Wir müssen jetzt auch denen helfen". Das kann unmöglich funktionieren. Wir können das nicht weiter fortsetzen. Selbst wenn wir in den nächsten Jahren 500 Millionen (oder mehr) aufnehmen, haben wir die grundlegenden Probleme Afrikas nicht gelöst aber bei uns enorme Probleme geschaffen. Die strukturellen Probleme bleiben, die Überbevölkerung wird immer noch existieren. Je nach Staat in Afrika bekommt eine Frau im Durchschnitt 4-7 Kinder. Welches reale Probleme haben wir gelöst wenn wir weiterhin Millionen aufnehmen? - keines. Es gibt offensichtlich viele Menschen die glauben die Massenmigration sei ein vorübergehendes Phänomen. Wir müssten nur noch einigen Menschen helfen und dann entspannt sich die Situation. Fatale Fehlentschätzung - die Einwanderung wird sich permanent fortsetzen - auch wenn über einen gewissen Zeitraum etwas weniger kommen. Übrigens: 50% Afrikas will nach Europa. Das sind 0,65 Milliarden Menschen: http://www.pewglobal.org/2018/03/22/at-least-a-million-sub-saharan-africans-moved-to-europe-since-2010/ Zur Kriminalität: Nehmt euch die letzte PKS und rechnet die Kriminalitätsrate aufgeschlüsselt nach "Deutscher, Mirgrationshintergrund und Flüchtling" bezogen auf die Größe der jeweiligen Gruppe nach. Es werden so gut wie immer absolute Zahlen präsentiert. Die relativen Zahlen sind jedoch erschreckend - insbesondere in den Bereichen: Gewalt, Mord und Vergewaltigung. Bitte rechnet die Zahlen selbst nach. Würde ich sie hier veröffentlichen, würde man mir nicht glauben. Fazit: Es wäre großartig wenn die Migration und Integration funktionieren würde. Leider ist das großteils nicht der Fall und wir werden selbst mit größter Mühe daran nichts ändern können. Diese Realität muss man akzeptieren - auch wenn es sehr schmerzhaft ist und bequeme Glabenssätze zerstört.

Arvid

Hallo Jenny, hast du den Phillip von der AfD oder der FDP ausgeliehen? Anyway, es war ein wirklich denkwürdiges Interview und ich finde es auch gut, wenn jemand wie er seine Meinung äußern kann, aber ich erwarte von Dir, dass Du mindestens die gröbsten Fehler in der Argumentation wegräumst. Die nicht belegten Zahen zur Kriminalität, die Aussagen, dass die Flüchtingspolitik alles dominiere, sind schlicht falsch. Ansonsten viel Meinung dabei, die ich auch bei unserer Feuerwehr oder im Verein finde. Ich finde es gut, dass Du (egal ob aus Prinzip oder Planlosigkeit) keine Agenda verfolgst und dadurch Phillip Pforten der Argumentation ermöglichst, die mir verschlossen sind; gratuliere. Falls Du einen Gesprächpartner zum Thema "Demokratie der Zukunft" suchst, kannst Du Dich gene an mich wenden. Ich sende Dir nich meine Kontaktdaten separat.

Daniel

Aua. Ich glaube nicht, dass das Interview so sinnvoll war, um die depressive Stimmung zu verhindern. Mir hat es jedenfalls nicht geholfen. Philipp redet zum Teil völlig faktenfrei. Seine Kriminalstatistik ist ausgedacht, du hattest da schon den richtigen Impuls dem zu widersprechen. Er hat mich an einen FDP-Bekannten erinnert, der AfD-Denke übernimmt, ihn aber einen 'ideologie-freien' Anstrich geben will. Als ich angefangen habe den Podcast zu hören, wollte ich noch zu jedem Punkt was sagen. Es war aber sehr lange ein reines Herunterbeten seiner achso-ideologie-freien Ideologie, die eben genau an die Realitätsgrenzen stößt, die du erwähnt hast. Ich finde es gut, dass du an der Stelle nicht weiter versucht hast, darüber zu reden. Die ganze Geflüchtetendebatte ist halt auch einfach nicht das geplante Thema gewesen. Du hast ja selbst viel Widerspruch gegeben. Das ist gut so. Dadurch, dass er aber soviel gelabert hat, ist leider auch viel Falsches dabei, das nicht direkt widerlegt wurde. Ich nehme aber mal an das die anderen Hörer die meisten Probleme selbst gehört haben. Aus meiner Sicht hat er dir sehr lange nicht wirklich zugehört. Wenn du was gesagt hast, hat er entweder die Fakten, die du nennst nicht anerkannt oder darauf hingewiesen ausreden zu wollen. Das Thema hat er ja dabei auch verfehlt. Zum Ende wurde es besser, wahrscheinlich weil er seine Talking Points zum Asylthema untergebracht hatte und sich dann auf das eigentliche Thema konzentrieren konnte. Unabhängig davon: Sein ganzes "Man darf nicht über das und das reden"-Gerede halte ich persönlich für problematisch. Über wirkliche Probleme kann man in Deutschland zum Glück frei reden und ein bisschen Gegenwehr muss man auch ertragen. Das ist schließlich Teil der Meinungsfreiheit. Wirkliche Verbote regelt, wie du gesagt hast, das Strafrecht und das regelt das in jedem Fall nicht zu lasten des freien Diskurses. Die soziale Dimension ist auch nicht ausschlaggebend anders. Da werden auch nur wirklich bedenkliche Aussagen mit gesellschaftlicher Isolation bestraft. Natürlich kannst du auch mit Aussagen, wie die die er tätigt erwarten niemals Mitglied der Partei "Die Linke" zu werden oder im Zweifel in dieser Partei isoliert zu werden. Aber große Redeverbote oder berufliche Konsequenzen gibt es nicht. Für ihn bringt das Argumentieren in dieser Richtung nichts, da die Gefahr von Redeverboten, die er zu spüren scheint, nicht in dem Maße existiert. Und dass er denkt es gäbe diese Verbote, halte ich für sehr bedenklich. So wenig ich auch die aktuelle Politik nicht für richtig halte und die mediale Aufmerksamkeit für bestimmte Diskussionen fast so ungerecht verteilt ist wie das Vermögen: Die Meinungsfreiheit in Deutschland ist soweit wie sinnvoll gegeben. Zumindest sind die Grenzen klar genug, um nicht in Angst leben zu müssen. Zusammengefasst: In jedem Fall war er aus meiner persönlichen Zuhörersicht ein eher unangenehmer Podcastgast. Er sagte mittendrin, wir sollten uns mehr mit der Realität auseinandersetzen. Dem stimme ich zu. Allerdings sollte er mal mit gutem Beispiel vorangehen.

MisterMotz

Joah... Zunächst stimme ich dem Kommentator Dirk zu. Die Folge war bis zum Interview allererste Sahne. Zum Interview - phew . Ganz ehrlich, an Deiner Stelle hätte ich es irgendwann abgebrochen – warum, das wird mir hier zu lang, aber vielleicht brauchts auch mal solche Stimmen... ich weiß es nicht. Aber diese Rhetorik – Wo hast du Philipp nur aufgetrieben? Von dir liebe Jenny, hätte ich mir etwas mehr "BETREUEN" im Interview gewünscht. Besonders wenn er mit "Zahlen" um sich wirft - JA! Dann lass Zahlen hören! Dann kommt er mit dem Araber-Klischee-Clan-Argument. Als wäre seine Meinung pures Gold - genau wie Dirk oben schrieb: EBEN NICHT die Flüchtlings"krise" herrscht vor, in privaten Gesprächen, oder nicht mal bei mir auf der Arbeit! (ich arbeite im Sozialen Bereich; Sucht-und Drogenberatung - ja glaubt ihr, einer von meinen Klienten redet auch nur ANSATZWEISE so wie Philipp? Will sagen, das sind geschundene Biographien, und anstatt mit der Antiflüchtlingswelle mitzufurfen, haben sie ganz andere Probleme - man würde ja vermuten, dass sie alle Konservativ eingestellt, was die Fluchtmigration betrifft – weit gefehlt. Also in kurz: Die Flucht-Thematik ist total aufgebauscht und durch-ideologisiert und vor allem INSTRUMENTALISIERT. Leider leistet Philipps´ Beitrag dazu bei. Ich finde den Teil (dass man manche dinge einfach ansprechen dürfen MUSS, "wichtig und richtig" lol...das ich das mal sagen werde...) Ansonsten bleibt mir nur ein HOLLA DIE WALDFEE. Möchte Jenny nicht mit zu langen Nachrichten belästigen - freue mich auf die nächste Folge. Kann ja nit immer nur alles FriedeFreudePolitikPodcastEierkuchen sein! lg und eine schöne Woche :)

Dirk

Hallo Jenny, wieder ein toller Podcast! Ein paar Anmerkungen. Bzgl. der kalten Progression habe ich den Eindruck, dass diese in weiten Kreisen der Bevölkerung falsch verstanden wird und die Politik hat kein Interesse dies zu ändern. Die kalte Progression hängt mit der Inflation zusammen und führt maximal zu Reallohneinbussen. Die Nominallöhne bleiben davon aber unberührt: Wer eine Lohnerhöhung bekommt, wird am Ende auch immer einen höheren Nettolohn bekommen. Ich finde vor allem in Zeiten einer niedrigen Inflation, ist diese Debatte eine Scheindiskusion. Sie wird gern von Finanzpolitikern geführt, denn ss klingt ja auch gut, wenn man sich dagegen ausspricht. Auf der anderen Seite, so wissen die Politiker ja auch, ist die Belastung des Staates durch einen Abbau dieser gering, was auch auch Zahlen zeigen, die du genannt hast. So lässt sich - keine Angst vor Verschwörungstheorien - hier eine gute Ablenkung fahren. Andere sinnvollere Diskussionen, z.B. über Entlastungen bei niedrigen Einkommen, Umverteilungen etc. finden dann nicht statt. Zu deinem Gespräch mit Philipp. Allgemein, fände ich es gut, wenn du zu Beginn einen Satz sagen würdest, wer dein Gesprächspartner ist, einfach, um eine gewisse Einordnung zu haben. Das hat mir übrigens auch beim letzten Gesprächspartner gefehlt. Dann bin ich vielleicht auch ein bisschen "vorgewarnt", was denn dann kommt. Ansonsten muss ich gestehen, dass ich erst einmal unterbrochen habe und ich nicht weiß, ob ich mir den Rest noch anhören werde. Zwei Dinge haben mich in seiner Argumentation massiv "gestört": (1) Er behauptet, seit 2015 wäre unser größtes Problem in Deutschland die Flüchtlingsbewegung und alles was damit zusammen hängt. Alle anderen Themen seinen im Grunde unwichtig. Vor allem behauptet er, dass dies das Hauptthema bei mir, bei meinen Nachbarn, meinen Freunden und meiner Familie wäre. Ich kann nur sagen, das genaue Gegenteil ist in meinem Erfahrungshorizont der Fall. Für niemanden sind die Flüchtlinge wirklich Thema Nummer eins unter den politischen Themen. Klar wird dies gern angeführt, um die thematische Eskalation a la Seehofer zu rechtfertigen. Dies entspricht aber überhaupt nicht meiner Wahrnehmung. Das Philipp dann noch behauptet die Gewaltkriminalität hätte zugenommen, entgegen aller Statistiken - selbst Seehofer hat das nicht behauptet - macht mich sprachlos. Das ist feinste AfD-Rhetorik. (2) In die selbe Richtung geht Philipps andere Behauptung, die mich massive gestört hat. Er sagt, dass man früher nicht alles sagen durfte, dass es Sprechverbote gäbe bis hin zu beruflichen Konsequenzen. Erstens hätte ich ich gern Konkretes gehört, wer hat seinen Job verloren und weshalb - aber das ungefähre ist eben auch AfD-Rhetorik, sich festzulegen würde nur Gegenargumente provozieren. Zweitens, durfte und darf jeder seine Meinung sagen, das heißt aber eben nicht, dass sie unwidersprochen bleibt. Wer seine Meinung sagt, muss auch damit rechnen, dass sie kritisiert wird. Wer wie ein Nazi spricht, der muss eben auch damit leben, als Nazi bezeichnet zu werden. Alles andere wäre totalitär.

tischnachbar

Yo, so hört es sich an, wenn man kein eigenes politisches Profil hat. Dann sitzt man plötzlich sprachlos im eigenen Podcast.... Was für ein Interview... :(

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